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Katholische Bischöfe rufen zu gesellschaftlichem Zusammenhalt auf

Traditionell veröffentlichen die katholischen Bischöfe zu Beginn der Fastenzeit einen Brief an die Gläubigen. Aus Aachen und München kommen dabei ernste Töne mit Blick auf die Demonstrationen gegen Rechtsextremismus.

Der katholische Aachener Bischof Helmut Dieser und der Münchner Kardinal Reinhard Marx rufen zu Zusammenhalt in der Gesellschaft auf. Beide äußerten sich in ihren Botschaften zur Fastenzeit auch zur Würde jedes Menschen. Diese Würde habe jeder Mensch – auch dann, wenn er Fehler mache oder sich selbst ruiniere, so Dieser. “Denn diese Würde kommt von Gott”.

Die Demonstrationen der vergangenen Wochen zeigten, wie viele Bürgerinnen und Bürger beunruhigt seien wegen des Zustands des Landes und über die Gefahren, die sicht- und hörbar würden, so Marx. Der Erzbischof von München und Freising betont in seinem Fastenhirtenwort als Gegensatz dazu die einigende Kraft der Taufe. Ohne das in der Taufe zum Ausdruck kommende Bekenntnis, dass alle Menschen gleich an Würde seien und niemand über dem anderen stehe, “ist eine Gesellschaft in Gefahr, nur noch in Einzel- und Gruppeninteressen zu denken und die Gegensätze zu vertiefen”.

Bischof Dieser nimmt in seinem Fastenhirtenbrief auch die Bürgerinnen und Bürger in die Pflicht. Er ruft dazu auf, wählen zu gehen und sich mit politischen Inhalten und Positionen auseinanderzusetzen. “Wir brauchen offene Debatten statt Zersplitterung, sachliche Argumentationen statt moralische Abwertung, demokratische Mehrheitssuche statt Radikalisierung, ehrliche Kompromissbereitschaft statt Vereinfachung und Verfälschung.”