Katholikenkomitee zufrieden mit Vatikan-Gesprächen
Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken äußert sich nach einem Rom-Besuch positiv. Die vatikanischen Gesprächspartner hätten sich offen und interessiert gezeigt. Das gegenseitige Verständnis sei gewachsen.
Nach einem Besuch im Vatikan hat der Vizepräsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Söding, ein positives Fazit gezogen. “Wir konnten vermitteln, dass wir nicht die Opposition zur Bischofskonferenz sind, sondern auf politischem wie kirchlichem Feld viele Gemeinsamkeiten haben, auch wenn wir unabhängig sind und bleiben”, sagte Söding am Donnerstag der Zeitschrift “Communio”. Spitzenvertreter des Laien-Komitees hatten von Montag bis Mittwoch in wichtigen Behörden der römischen Kurie Arbeitsgespräche geführt.
Die Gesprächspartner in den verschiedenen Abteilungen seien sehr gut informiert gewesen und hätten ihre Wertschätzung ausgedrückt, etwa für die kirchlichen Hilfswerke in Deutschland, so Söding. Auch über den Reformprozess Synodaler Weg habe es einen guten, konstruktiven Austausch gegeben, sagte der Theologe weiter.
ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp hatte zuvor im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt, der römische Blick auf das Engagement der katholischen Laien im Reformprojekt Synodaler Weg habe sich nach ihrer Wahrnehmung verändert. Die Gesprächspartner im Vatikan hätten sie “als engagierte Christen wahrgenommen, die sich engagiert für ihre Kirche einsetzen”. Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche.
Stetter-Karp betonten außerdem, dass durch die offenen Gespräche das gegenseitige Verständnis gewachsen sei. Sie erklärte: “Es gab eine bemerkenswerte Bereitschaft zuzuhören und auch die eigene Sicht auf das Gegenüber infrage zu stellen. Ich fand es fruchtbar, auch da, wo es bisweilen konfrontativ war. Es war aus meiner Sicht ein guter erster Schritt, und ich bin offen für eine Fortsetzung.”
Ein zentrales Thema sei der Kampf gegen den sexuellen Missbrauch in der Kirche gewesen, bei dem der Synodale Weg in Deutschland auf strukturelle Veränderungen setzt, um systemische Ursachen dieser Verbrechen und ihrer Vertuschung zu bekämpfen. Dieser systemische Ansatz werde zwar nicht von allen im Vatikan geteilt, so Stetter-Karp. Wichtige Akteure im Einsatz gegen Missbrauch wie der vatikanische Kinderschutzexperte Hans Zollner sähen dies aber ähnlich wie das ZdK.