Katholiken im Südwesten beraten über Kirchenreformen

Rund 220 Christinnen und Christen tagen am Wochenende in Freiburg. Das Diözesanforum will wichtige kirchliche Weichen für die Zukunft stellen.

Die Katholikinnen und Katholiken des Erzbistums Freiburg beraten am Wochenende über Ziele, Perspektiven und Reformen der Kirche im Südwesten. Zum Diözesanforum kommen am Freitag und Samstag in Freiburg rund 220 Vertreter von Kirchengemeinden, Verbänden, kirchlichen Räten und der Bistumsleitung zusammen.

Das Forum kann – anders als in der evangelischen Kirche das Kirchenparlament – keine verbindlichen Beschlüsse fassen. Die Ergebnisse der Beratungen sollen dann in den diözesanen Entscheidungsgremien umgesetzt werden.

Die katholische Kirche steht vor großen Veränderungen. Hintergrund sind sinkende Kirchenmitgliederzahlen und zurückgehende Finanzmittel. Im Erzbistum Freiburg sollen Anfang 2026 aus bislang 224 Pfarreien-Gemeinschaften 36 Großpfarreien werden. Das Diözesanforum will unter anderem beraten, wie sich diese geografisch sehr großen Räume organisieren können.

In der Planung sind auch neue Seelsorge-Zentren: Dazu gehören Familienzentren, besondere Angebote für Junge oder Alte, Orte für Musik, Bildungszentren und Akademien oder spirituelle Zentren in Klöstern oder besonderen Kirchen. Auch geht es bei den Beratungen um Frauenrechte, um die Zusammenarbeit von Priestern und anderen Seelsorgerinnen und um Umwelt- und Klimaschutz.

Ausbauen und pflegen wollen die Kirchenverantwortlichen die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche. In einer vorausgegangenen Sitzung hat das Diözesanforum vereinbart, mehr in die Weitergabe des christlichen Glaubens zu investieren.

Erzbischof Stephan Burger hat auch zugesichert, die Vorbeugung und Aufarbeitung von Missbrauch und sexualisierter Gewalt entschieden weiterzuführen.

Außerdem will das Diözesanforum über bereits vereinbarte 13 strategische Ziele beraten. Zu diesen allgemein formulierten Leitlinien wollen die 220 Forumsteilnehmer konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten.

Die Tagung im katholischen Gymnasium Sankt Ursula in der Freiburger Innenstadt beginnt am Freitagmittag und dauert bis Samstag. Am Sonntag feiert das Erzbistum dann die Seligsprechung des aus Südbaden stammenden NS-Märtyrers Max Josef Metzger (1887-1944).