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Karriereexpertin erklärt Dos und Don’ts beim Jobwechsel

Die Bewerbungsmappe immer griffbereit: Zahlreiche Deutsche wechseln jährlich ihren Job. Doch dabei gibt es viel zu beachten – sagt eine Karriereexpertin.

Von Job-Hopping bis Silent Quitting – auf Neudeutsch gibt es zahllose Begriffe, die sich mit dem Thema befassen: dem Jobwechsel. Und zu Recht. Laut einer aktuellen Bertelsmann-Studie wird in Deutschland jährlich rund ein Drittel aller Arbeitsverhältnisse aufgelöst oder neu begonnen. Aber wann ist ein Jobwechsel wirklich sinnvoll? Und wie gehe ich dabei am besten vor? Das erklärt die Karriereexpertin der Jobplattform Stepstone, Lara Kieninger, in fünf Punkten.

“Ein Jobwechsel ist für Menschen sinnvoll, die ihre eigene Situation verbessern wollen und eine neue Herausforderung suchen”, sagt Kieninger. Neben neuen finanziellen Möglichkeiten könne ein Wechsel der richtige Schritt sein, wenn die eigenen Fähigkeiten nicht eingesetzt werden, die Anerkennung fehlt oder die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben nicht stimmt. Allerdings sollte nichts überstürzt werden: “Frust durch kurzfristige Konflikte oder herausfordernde Projekte kann wieder vergehen – wichtig ist, Themen frühzeitig anzusprechen.”

“Über Wechselgedanken sollte erst gesprochen werden, wenn die Entscheidung mit großer Wahrscheinlichkeit getroffen ist”, so Kieninger. Wer sich noch unsicher ist, könne vielleicht zuerst in Feedback-Gesprächen die eigene Situation und Entwicklungsmöglichkeiten ansprechen. Wer tatsächlich gehen will, sollte sich aber über Kündigungsfristen im Klaren sein und fair kommunizieren, um einen reibungslosen Übergang für beide Seiten zu ermöglichen.

Kieniger glaubt, Jobwechsel werden immer mehr zur Normalität. Unter anderem durch den Fachkräftemangel hätten Arbeitnehmer immer mehr Auswahlmöglichkeiten. “Und das ist gut so. Jeder Mensch soll genau den Job für sich finden, der am besten zu ihm oder ihr passt.” Für einen Wechsel könne es viele gute Gründe geben, etwa die persönliche Weiterentwicklung. Der Wechselwunsch sollte aber professionell kommuniziert werden, auch wenn man unzufrieden ist: “Wer seine Entscheidung selbstbewusst kommuniziert und wertschätzend bleibt, erhält bei Interesse sicher auch die Chance, einmal zum alten Arbeitgeber zurückzukehren.”

Laut Expertin lohnen sich zur Jobsuche Recherchen auf den gängigen Online-Jobbörsen wie etwa Stepstone, LinkedIn oder Indeed. Dort gebe es nicht nur Stellenanzeigen, sondern auch Ratgeberinhalte rund um Arbeitswelt und Karriereplanung. “Aber auch das persönliche Netzwerk ist nicht zu unterschätzen: Vielen hilft der Austausch mit Freunden und Bekannten zu Arbeitgebern in der Region.”

Kieninger empfiehlt, in Bewerbungsunterlagen zu zeigen, was man kann: “Der Lebenslauf ist am wichtigsten, dazu gehören die passenden Zeugnisse, die die bisherigen Stationen belegen.” Auch Motivationsschreiben könnten helfen, um den Lebenslauf zu ergänzen. Zudem könnten Arbeitsproben sinnvoll sein, um Arbeitgebern einen Eindruck der persönlichen Fähigkeiten zu geben.