Ostdeutsche Frauen haben laut westdeutschen Forschern bessere Chancen auf Spitzenjobs in Firmen. In Frankfurt (Oder) besetzen sie demnach 46 Prozent der Positionen – in Ansbach nur 8 Prozent.
Regionale Faktoren beeinflussen stark, ob Frauen in mittelgroßen Unternehmen Leitungspositionen wahrnehmen. Die Beschäftigungsquote von Frauen, die Betreuungsplätze für Kinder und der Anteil von Männern, die Elternzeit nehmen, seien maßgeblich für Chancen auf Spitzenjobs, erklärte die Forscherin der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Trier, Natalie Welch, am Donnerstag. Untersucht wurden demnach 25.000 Unternehmen mit 50 bis 500 Mitarbeitenden.
Aus den Faktoren wurde ein Wert ermittelt, der darüber Auskunft gebe, wie die Situation in den Landkreisen für den beruflichen Aufstieg von Frauen ist. “Wir nennen diesen Wert ‘Regionale Arbeitsmarktintegration’ von Frauen”, erklärte Projektleiter Jörn Block vom Forschungszentrum Mittelstand. “Wir sehen ein klares Ost-West-Gefälle.” Spitzenreiter sei das brandenburgische Frankfurt (Oder) mit einem Anteil von mehr als 46 Prozent Frauen in Firmenleitungen. Auf gerade einmal acht Prozent kommt Ansbach in Bayern, teilten die Wissenschaftler mit.
In Westdeutschland sprechen demnach die genannten Faktoren generell häufiger gegen Frauen im Management. “Wahrscheinlich, weil Frauen schon zu DDR-Zeiten besser in den Arbeitsmarkt integriert waren. Den Effekt sieht man bis heute”, führte Block aus. Deutschland ist seit mehr als 34 Jahren wiedervereinigt.