Karikatur-Museum stellt Österreicher und Deutsche gegenüber

In ihrer Ausstellung „Die lieben Nachbarn“ widmet sich das Wilhelm Busch Museum in Hannover vom 27. Juli an der schillernden Beziehung zwischen Deutschen und Österreichern. Beide Seiten kultivierten eine „gepflegte gegenseitige Abneigung bei gleichzeitiger Bewunderung der Stärken des Anderen“, teilte das Museum am Freitag mit.

Die Ausstellung mache sich bis zum 17. November auf die Suche nach dem, was die „Piefkes“ von den „Ösis“ trenne und was sie miteinander verbinde – außer der 818 Kilometer langen Grenze, hieß es. Die Österreicher hielten die Deutschen für korrekt und verlässlich, aber auch für rechthaberisch. Umgekehrt schätzten die Deutschen ihre südlichen Nachbarn oft als humorvoll und charmant, hielten sie zuweilen aber auch für etwas arrogant: „Ob wir uns wirklich mögen, ist nicht immer klar.“

Mit scharfzüngigen Cartoons, Karikaturen, Fotos, Filmen und Objekten arbeitet die Ausstellung den Angaben zufolge die kulturellen Differenzen und nachbarschaftlichen Animositäten zwischen den beiden Nationen heraus. In sieben Kapiteln geht es unter anderem um Klischees, die Sprache, das Essen und den Tourismus sowie um Prominente wie Beethoven oder Mozart.

In einem Extra-Raum, dem „Gästezimmer“, sind Werke des Wiener Zeichners Nicolas Mahler über zwei prominente Österreicher zu sehen: die Schauspielerin Romy Schneider (1938-1982) und den Schriftsteller Thomas Bernhard (1931-1989). Schneider, die 58 Filme drehte, sei neben Marlene Dietrich die einzige deutschsprachige Schauspielerin gewesen, die noch zu Lebzeiten Weltruhm erlangt habe, erläuterte das Museum.