Kardinal Woelki: Spüre Friedenswunsch im Heiligen Land

Um Solidarität mit den Christen zu zeigen, ist der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki ins Heilige Land gereist. Dort spüre er den Wunsch nach Frieden und die Hoffnung auf eine Lösung des Konflikts, sagt er.

Der Kölner Kardinal und Vorsitzende des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL), Rainer Maria Woelki, hat für baldige Heiliglandbesuche geworben. „So bald wie möglich, spätestens nach Aufhebung der Reisewarnung“ solle man ins Heilige Land reisen, um den Christen vor Ort Solidarität zu zeigen, sagte er der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch bei seinem eigenen Solidaritätsbesuch im nordisraelischen melkitischen Dorf Mi’ilja.

„Die Christen im Heiligen Land sollen wissen, dass wir zu ihnen stehen. Wir sagen ihnen, dass es wichtig ist, dass sie da sind und dass sie eine wichtige Aufgabe haben“, sagte er auf die Frage nach dem Zweck seiner Reise.

Bei seinem bis Donnerstag dauernden Besuch, bei dem er unter anderem deutschsprachige kirchliche Einrichtungen und einheimische Christen besuchte, habe er auf allen Seiten einen großen Wunsch nach Frieden gespürt. „Die Zwei-Staaten-Lösung ist derzeit so präsent wie in den letzten zehn Jahren nicht mehr“, so Woelki.

Der Anschlag vom 7. Oktober sei für die israelische Gesellschaft „sehr traumatisierend“ gewesen. Umgekehrt erlebe man bei den Palästinensern eine „Verzweiflung angesichts der Verwüstung Gazas, des Sterbens der Menschen dort und der humanitären Katastrophe“. Jüdische Vertreter hätten die Hoffnung geäußert, dass, „ähnlich wie der Schrecken des Jom-Kippur-Kriegs einen Frieden mit Ägypten ermöglicht hat, der Schrecken vom 7. Oktober zur Motivation für die Suche nach einer Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt wird“.