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Kardinal Marx: Gute Sterbestunde statt assistierten Suizids

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat zu Allerseelen den unermesslichen Wert eines jeden Menschenlebens betont. Er sprach sich laut Mitteilung des Erzbistums München am Sonntag im Liebfrauendom klar gegen den assistierten Suizid aus. „Ich empfehle jedem, vor allem uns Älteren, um eine gute Sterbestunde zu beten: Eine Sterbestunde, die gut ist, weil sie schmerzfrei ist und nicht allein stattfindet“, sagte der Erzbischof von München und Freising. Niemand solle „durch die Hand eines anderen Menschen sterben, sondern an der Hand eines anderen“.

In Marx’ Worten sei kein Mensch überflüssig, sondern ein jeder „ein kostbares Geschenk Gottes“. Dies sei etwas, das gerade die Kirche aufrechterhalten müsse. Diese Kultur des Lebens gelte es auch auf dem Friedhof zu zelebrieren, sagte der Erzbischof. Zu einem würdigen Leben gehöre es, Abschied zu nehmen und zu trauern. Hingegen käme es einem „Zivilisationsrückschritt“ gleich, wenn Menschen nicht mehr würdig gedacht werde.

Bei den traditionellen Gräbersegnungen am Vortag vor Allerseelen hätten viele „ein kraftvolles Zeichen des lebendigen Glaubens gegeben“, so Marx. Indem die Menschen die Gräber besuchten und ihrer Toten gedachten, hätten sie ein „wichtiges Zeichen abgelegt, dass der Tod nicht eine unüberwindbare Mauer bedeutet, sondern ein Tor, durch das wir gehen, um Auferstehung zu feiern“.

Am Hochfest Allerheiligen (1. November) gedenken Katholikinnen und Katholiken der Menschen, die der Kirche als Heilige gelten. Das Fest Allerseelen (2. November) ist dem Gedächtnis aller Verstorbenen gewidmet. Traditionell versammeln sich Gläubige bereits an Allerheiligen auf den Friedhöfen zu Gottesdiensten und Gräbersegnungen. (3437/02.11.2025)