Kanzler eröffnet Leipziger Buchmesse – Besucherplus erwartet

Für Bücherfreunde ist Leipzig im Frühjahr das Mekka. Traditioneller Auftakt ist am Abend ein Festakt im Gewandhaus. Ab Donnerstag öffnen sich die Messetore für die Besucher. Viele Promis können hautnah erlebt werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) eröffnet am Mittwochabend die Leipziger Buchmesse. Beim Festakt im Gewandhaus erhält der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Die neue Buchmesse-Direktorin, Astrid Böhmisch, erklärte am Vormittag vor Journalisten: „Literatur leistet einen wichtigen und wertvollen Beitrag für die Demokratie – sie braucht jedoch auch Demokratie als Grundlage, um sich überhaupt frei entfalten zu können.“ Die Buchmesse setze ganz klar auf Vielfalt.

Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, hob hervor: „Als Ort der Diskussionen und Debatten nimmt die Leipziger Buchmesse gerade in diesen schwierigen Zeiten voller gesellschaftlichen Spannungen eine tragende Rolle ein. Den hohen Stellenwert zeigen auch die Besuche von Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.“ Letzterer diskutiert am Donnerstag nach einem Rundgang mit den Autoren Ingo Schulze und Anne Rabe über den Zustand der Demokratie.

Zum Frühjahrstreff der Buchbranche erwarten die Veranstalter bis Sonntag ein leichtes Besucherplus, im vergangenen Jahr kamen 274.000 Besucherinnen und Besucher. Es zeichne sich eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr ab. Zusammen mit dem Festival „Leipzig liest“ sind rund 2.800 Veranstaltungen geplant, mit dabei Prominenten wie Ingrid Noll, Marc-Uwe Kling, Arne Dahl, Sandra Hüller, Jörg Hartmann, Katja Riemann, Thomas Hitzlsperger und Uschi Glas. Gastländer sind in diesem Jahr die Niederlande und Flandern. Auf der Messe präsentieren sich in diesem Jahr wieder über 2.000 Aussteller aus 40 Ländern.

Der Geschäftsführer des Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Peter Kraus vom Cleff, bezeichnete die Lage der Branche weiter als „wirtschaftlich schwierig“. Der Kostendruck auf Buchhandlungen und Verlag halte unvermindert an. Die laufende Debatte um Leitplanken für den Einsatz von KI sieht er als maßgeblich für die Demokratie. Kultur- und Kreativwirtschaft müssten dabei „zwingend gehört werden“.

Am Donnerstag ist zum 20. Mal die Verleihung des mit insgesamt 60.000 Euro dotierten Preises der Leipziger Buchmesse vorgesehen. Die renommierte Auszeichnung wird in den Kategorien Belletristik, Sachbuch und Übersetzung vergeben. Außerdem feiert die Manga-Comic-Con als Teil der Leipziger Buchmesse ihr 10-jähriges Bestehen.