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Kampagne gegen Atomwaffen: Deutschland soll Verbotsvertrag beitreten

Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 brachten Tod und Leid über Hunderttausende Menschen. Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Kampagne ICAN fordert Berlin zum Handeln auf.

Achtzig Jahre nach Hiroshima hat die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) Deutschland zu stärkeren Abrüstungsbemühungen gemahnt. Es sei “nicht nur moralische Pflicht, sondern auch sicherheitspolitische Notwendigkeit, dass die Bundesregierung sich für atomare Abrüstung einsetzt”, erklärte der Vorstand von ICAN Deutschland, Christoph von Lieven, am Mittwoch in Berlin.

Diese Massenvernichtungswaffen bedeuteten eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit. “Das unkritische Festhalten an der Ideologie der sogenannten nuklearen Abschreckung und die Stationierung von US-Atombomben in Deutschland stellen eine Gefährdung unserer Sicherheit dar”, sagte Lieven.

Der ICAN-Vorstand verwies unter anderem auf Folgen eines möglichen Atomwaffeneinsatzes für das Weltklima. Allein ein nuklearer Schlagabtausch zwischen Indien und Pakistan würde Studien zufolge zu weltweiten Temperaturstürzen, Ernteausfällen und bis zu über zwei Milliarden Toten führen.

Deutschland stehe in der Verantwortung, dem Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen beizutreten und sich aktiv für eine weltweite nukleare Abrüstung einzusetzen. 80 Jahre nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki sei es höchste Zeit, aus der Geschichte zu lernen, so das Aktionsbündnis, das 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden war.