Kamerun: Mehr als 30 Frauen von Separatistengruppe entführt

Im Konflikt mit Separatisten in Kamerun ist es wieder zu einer Eskalation gekommen. Mehr als 30 Frauen, die einen Protest gegen eine lokale Zwangsabgabe organisierten, sind entführt worden.

Frauen im ländlichen Dorf Nguibassal in Kamerun bei einer Feierlichkeit
Frauen im ländlichen Dorf Nguibassal in Kamerun bei einer FeierlichkeitImago / ZUMA Wire

Im Nordwesten Kameruns sind mehr als 30 Frauen von Separatisten verschleppt worden. Wie der französische Nachrichtensender RFI am Mittwoch berichtete, wurden die Frauen im Dorf Kedjom Keku nach einer Demonstration von der bewaffneten Gruppe „Amba Boys“ entführt.

Möglicherweise seien die Frauen gefoltert worden, berichtete RFI unter Berufung auf Behördenangaben. Demnach hatten die Frauen den Protest organisiert, um gegen die von der bewaffneten Gruppe erhobenen Steuern zu protestieren.

Monatliche Zwangsabgaben

Nach Angaben des Zentrums für Menschenrechte und Demokratie in Afrika (CHRDA) waren Männer in der Region gezwungen worden, eine monatliche Abgabe von umgerechnet etwa 15 Euro zu zahlen. Frauen müssen demnach pro Monat umgerechnet rund 7,50 Euro abgeben. Auch Kinder seien von den Zwangsabgaben nicht ausgenommen worden.

In Kamerun herrscht seit Jahren ein Konflikt zwischen der französischsprachigen Mehrheit der Bevölkerung und einer englischsprachigen Minderheit im Norden des Landes. Immer wieder kommt es zu Entführungen und Kämpfen zwischen separatistischen Gruppierungen und der kamerunischen Regierung. Hinzu kommen kriminelle Banden, die von der Bevölkerung Schutzgelder erpressen.