Kamerun führt Malaria-Routineimpfung ein – weltweit erstes Land

Laut Angaben der Vereinten Nationen sterben jedes Jahr rund 500.000 Kinder an Malaria. Das besonders stark betroffene Kamerun zieht jetzt Konsequenzen; 19 weitere Länder sollen im Laufe des Jahres folgen.

Das zentralafrikanische Kamerun wird als weltweit erstes Land routinemäßig gegen Malaria impfen. Dabei stehen Säuglinge in 42 Bezirken, in denen die Infektionskrankheit besonders häufig auftritt, im Fokus der an diesem Montag beginnenden Impfkampagne, wie der Sender BBC (Montag) berichtet. Kameruns Behörden bezeichnen die Entwicklung als Meilenstein bei der Eindämmung der Krankheit.

Zum Einsatz kommt der Impfstoff RTS,S des britischen Arzneimittelherstellers GSK. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte ihn bereits im Oktober 2021 empfohlen, nachdem er ab 2019 bei einem Pilotprogramm mehr als 900.000 Kindern in Ghana, Kenia und Malawi verabreicht worden war. Im Laufe des Jahres wollen ihn weitere 19 Länder einführen, so die globale Impfallianz Gavi.

Der afrikanische Kontinent ist bis heute am stärksten von der Krankheit Malaria, die durch Moskitos übertragen wird, betroffen. Laut WHO-Angaben wurden 2021 etwa 95 Prozent aller Fälle auf dem Kontinent verzeichnet. Nach Informationen des UN-Kinderhilfswerks Unicef ist Malaria eine der häufigsten Todesursachen für Kinder unter fünf Jahren. An der Infektionskrankheit sterben jährlich 500.000 Mädchen und Jungen. Mitte Januar gab der afrikanische Inselstaat Kap Verde bekannt, von der WHO als Malaria-frei eingestuft zu werden.