Kai Gniffke als SWR-Intendant wiedergewählt

Der amtierende ARD-Vorsitzende Kai Gniffke (63) bleibt für eine zweite Amtszeit Intendant des Südwestrundfunks (SWR). Die Gremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt wählten ihn am Freitag in Mainz wieder. Gniffkes aktuelle Amtszeit läuft noch bis August 2024, danach schließt eine weitere fünfjährige Amtszeit an. 2019 war er erstmals zum Intendanten der Landesrundfunkanstalt für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz gewählt worden.

Der SWR hat auch im kommenden Jahr noch den ARD-Vorsitz inne. Anfang 2023 hatte die Landesrundfunkanstalt den Vorsitz im Senderverbund wegen der Krise beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) ein Jahr früher als geplant übernommen. Seitdem koordiniert Gniffke die Reformvorhaben der neun Landesrundfunkanstalten.

Nach seiner Wahl sagte der SWR-Intendant: „Ich bedanke mich bei allen, die mir ihre Stimme gegeben haben. Bei all denen, die es noch nicht getan haben, werde ich um Ihr Vertrauen weiter ringen.“ Bei 67 abgegebenen Stimmen erhielt Gniffke 54 Ja-Stimmen.

Vor seiner Wahl hatte der Intendant für unabhängigen Journalismus geworben. Der SWR müsse transparenter werden und solle das Medienhaus werden, das am meisten den Dialog pflege. Außerdem sei Meinungs- und Perspektivenvielfalt sicherzustellen. Zugleich betonte Gniffke, dass der SWR zuallererst ein Medienhaus für Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bleibe: „Wir wollen Regionalität nicht nur beibehalten, sondern wir wollen sie stärken.“

Gniffke steuert die ARD in schwieriger Zeit. Der Senderverbund plant vor allem in seinen Dritten Programmen und im Hörfunk mehr Zusammenarbeit und gemeinsame Inhalte. Kritiker wie der Deutsche Kulturrat monieren, dass hier vor allem kulturelle Angebote zusammengestrichen würden und der öffentlich-rechtliche Rundfunk so seinem Kulturauftrag nicht mehr gerecht werde. Gniffke selbst hatte das am 1. Dezember beim TV-Festival Televisionale in Baden-Baden zurückgewiesen und erklärt, die Aufwendungen für Kultur blieben in voller Höhe bestehen.