Kafkas Schwestern – Kunstinstallation in München geplant

Das Jüdische Museum München zeigt ab 18. Januar die Kunstinstallation „Kafkas Schwestern“ von Sebastian Jung. Im 100. Todesjahr des Schriftstellers Franz Kafka (1883-1924) soll damit an seine drei Schwestern Gabriele (Elli), Valerie (Valli) und Ottilie (Ottla) erinnert werden, wie es in der Ankündigung heißt. Ihre Biografien stünden stellvertretend für die Auslöschung des deutschsprachigen Prager Judentums, als dessen Symbolfigur ihr Bruder heute gefeiert werde.

Kafka starb am 3. Juni 1924 an den Folgen seiner langjährigen Tuberkulose-Erkrankung in Prag. Dort setzte man den Schriftsteller am 11. Juni auf dem Neuen Jüdischen Friedhof bei. Es folgten die posthume Veröffentlichung seiner Werke und schließlich der Weltruhm. Doch während sein Leben in viele Biografien festgehalten worden sei, blieben seine Schwestern weitgehend im Schatten, heißt es. Am meisten sei noch über Ottla bekannt, die eine enge Vertraute ihres Bruders gewesen sei und einen regen Briefwechsel mit ihm führte. Die beiden anderen tauchten in den Aufzeichnung des Bruders nur am Rande auf.

Nach Kafkas frühem Tod verschwimmen laut Mitteilung die Lebenswege der drei Schwestern. Die meisten Biografien begnügten sich mit der Notiz, dass Kafkas Schwestern 1942/43 in deutschen Vernichtungslagern ermordet worden seien.