Eigentlich sollte die Ausstellung „Kafkas Echo“ bis 25. Januar gehen – doch nun hat das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) die Schau im Literaturmuseum der Moderne wegen „des nicht nachlassenden Besucher-Interesses“ bis zum 22. Juni verlängert. Wie das DLA dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte, haben bisher 8.000 Menschen die Ausstellung gesehen.
In der bisher umfangreichsten Ausstellung des Literaturarchivs zum Schriftsteller Franz Kafka (1883-1924) sind insgesamt mehr als 100 Exponate auf 400 Quadratmetern zu sehen, darunter zahlreiche Original-Manuskripte wie „Der Prozess“. Außerdem sind erstmals auch Dokumente wie Originalfotografien von Kafka, seinen Eltern und seiner Schwester Ottla aus der Sammlung des Kafka-Forschers Hartmut Binder ausgestellt, die als Vorlass vom Literaturarchiv betreut werden.
In einem großen Bücherregal sind die Bücher ausgestellt, die Kafka selbst gelesen hat und mit denen er in Kontakt kam, ebenso wie seine Schulbücher. Zudem sind Lese- und Rezeptionsspuren wie Manuskripte, Briefe und Bücher zu sehen – unter anderem von Hannah Arendt, Paul Celan, Hermann Hesse und Martin Walser.
In einem „Kafka-Lab“, das im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien in Tübingen entsteht, können die Besucherinnen und Besucher mit einer VR-Brille in das „Manuskript-Universum“ von Kafkas „Prozess“ eintauchen. Auf einem interaktiven Touch-Tisch ist es zudem möglich, den Entstehungs- und Editionsprozess des Romanfragments nachzuvollziehen. Die Ausstellung wurde im Mai 2024 eröffnet. Am 3. Juni 2024 jährte sich Kafkas Todestag zum 100. Mal. (0117/19.01.2025)