Kältebus in Frankfurt hilft Obdachlosen wieder
Mit Beginn der kalten Nächte ist seit dem 15. Oktober der Kältebus in Frankfurt am Main wieder unterwegs. Er biete Obdachlosen auf den Straßen Decken und warme Getränke an oder den Transport in eine Unterkunft, sagte die Frankfurter Sozialdezernentin Elke Voitl (Grüne) am Donnerstag. Das ganze Jahr über behalte das Team des Kältebusses die Straße im Auge. „Obdachlose sind oft sehr ortstreu. Das hilft uns, Kontakt zu den Menschen zu halten“, ergänzte Voitl. Im Sommer dient der Bus als Hitzebus und verteilt Wasser.
Die B-Ebene der U-Bahn-Station Eschenheimer Tor stehe ebenfalls für Obdachlose zur Verfügung, erklärte Voitl. Die 200 Notübernachtungsplätze seien zudem kein reines Winterangebot mehr. Seit der Corona-Pandemie habe die B-Ebene das ganze Jahr über geöffnet. Das Angebot sei niedrigschwellig, niemand müsse sich ausweisen oder den Namen nennen. Von 6 bis 10.30 Uhr gebe es zudem ein kleines Frühstück. Träger ist der Frankfurter Verein für soziale Heimstätten. Auch die Caritas und das Diakonische Werk betreiben Notübernachtungsstätten.
Angesichts zunehmend kalter Nächte rief Voitl die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, aufeinander zu achten. „Wir sind in Frankfurt eine Stadtgesellschaft, zu der alle Menschen dazugehören“, sagte sie. Besonderes Augenmerk gelte in diesem Jahr obdachlosen Frauen, die bis zu einem Viertel der Obdachlosen ausmachten. Sie seien auf der Straße höheren Gefahren ausgesetzt und für die Sozialarbeit schwieriger zu erreichen. Daher habe die Stadt spezielle Anlaufstellen für Frauen geschaffen. Im vergangenen Jahr sei etwa die Notunterkunft „17-Ost Frauentreff“ fast 600 Mal genutzt worden.
In Frankfurt leben nach Angaben der Stadt aktuell rund 200 bis 250 Menschen auf der Straße. Schwankungen um 100 Menschen seien möglich.