Kabinett beschließt Änderungen für Buchenwald

Der Zentralrat der Sinti und Roma wird künftig einen Vertreter in den Stiftungsrat der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora entsenden. Mit über 5.000 ermordeten Angehörigen hätten sie nach Jüdinnen und Juden die meisten Opfer in den beiden Thüringer Konzentrationslagern und ihrer Außenlager zu beklagen, sagte der Chef der Staatskanzlei, Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) am Dienstag in Erfurt. Die Entscheidung sei Teil der im Kabinett beratenen Novelle des Stiftungsgesetzes aus dem Jahr 2003.

Zudem werde das geplante „Museum für Zwangsarbeit im Nationalsozialismus“ in den Stiftungszweck aufgenommen. Die Ausstellung werde am 8. Mai 2024 im Gauforum Weimar eröffnet, sagte Hoff. Daher müsse sich diese Aufgabe auch im Stiftungsgesetz abbilden.

Die gesetzliche Verankerung dieser Aufgabe erleichtere die Bereitstellung der finanziellen Mittel für das geplante Museum. Bund und Land teilten sich die Finanzierung der Stiftungsarbeit. Grundsätzlich herrsche bereits heute Einigkeit, die Kosten für Aufbau und Betrieb des Museums zu tragen. Nun müsse der Landtag das Gesetz verabschieden.

Das ab 1937 errichtete Gauforum war Sitz des nationalsozialistischen Gauleiters Fritz Sauckel (1894-1946). Das geplante Museum wird die Geschichte der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus von der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 bis in die aktuellen Debatten um Wiedergutmachung thematisieren. Die gesamteuropäischen Dimensionen der NS-Zwangsarbeit sollen den Besuchern in über 60 dokumentarisch und vor allem fotografisch aufbereiteten Fallgeschichten nähergebracht werden.