JVA Neumünster stellt Buch „Wenn Papa im Gefängnis ist“ vor

In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Neumünster haben sich 14 Väter mit dem Thema „Wenn Papa im Gefängnis ist“ auseinandergesetzt. Aus dem Projekt entstand ein Buch, das am Dienstag in der JVA vorgestellt wurde. Es biete den Inhaftierten und ihren Familien Orientierung im Umgang mit schwierigen Gefühlen und veränderten Lebensumständen, die sich ergeben, wenn ein Elternteil in Haft ist, hieß es. Zielgruppe seien vor allem Drei- bis 15-Jährige. Das Büchlein „Eine lange Zeit – wenn Papa im Gefängnis ist“ hat 19 Seiten und ist in kleiner Auflage von 100 Stück bei der Diakonie Altholstein entstanden.

Das Buch erläutere, wie sich die Haft auf das Familienleben auswirkt, sagte Gesa Kitschke von der Diakonie Altholstein. Gleichzeitig beschreibe es die Auswirkungen auf die Kinder der Inhaftierten. „Nur so können wir Verständnis schaffen für das, was hier passiert, und transparent für die Öffentlichkeit sein“, sagte Yvonne Radetzki, Leiterin der JVA Neumünster. Die Vätergruppe setzte sich 15 Monaten lang mit der Frage auseinander, wie Kinder mit dem Thema Haft umgehen und welche Informationen sie brauchen, um das System Gefängnis zu verstehen.

Seit 2015 bietet die Diakonie Altholstein in der JVA Neumünster familienorientierte Beratung an. Das Angebot richtet sich an alle Inhaftierten und ihre Angehörigen und umfasst zusätzlich psychologische Unterstützung für Familien. Das Büchlein ist im Rahmen dieses freiwilligen Beratungsangebots im Laufe der einzelnen Sitzungen entstanden. Die Zeichnungen hat einer der inhaftierten Väter angefertigt.