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Justizministerin: NS-Widerstand mit Demokratieverteidigung ehren

“Es braucht uns alle” – Zum Gedenken an die Hitler-Attentäter vom 20 Juli ruft Bundesjustizministerin Hubig zur Verteidigung der Demokratie auf. Und sie äußert sich zu Parallelen zwischen 1933 und der Jetztzeit.

Wer heute die NS-Widerstandskämpfer würdigen will, kann das aus Sicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig (SPD) am besten durch die Verteidigung von Recht und Demokratie tun. “Es braucht heute uns alle, unsere Ordnung zu verteidigen. Und wie leicht ist es heute, das zu tun, im Vergleich zu damals”, sagte Hubig am Sonntag laut Redemanuskript in der Gedenkstätte Berlin-Plötzensee. Sie äußerte sich im Rahmen der offiziellen Gedenkfeier zum 81. Jahrestags des Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944.

“Recht und Demokratie stehen wieder unter Druck; wir wissen es alle, wir spüren es täglich”, so die Ministerin weiter. Es werde immer wieder die Frage gestellt, ob hierzulande schon wieder Verhältnisse wie zur Weimarer Republik herrschten, die 1933 in den Nationalsozialismus geführt hat. “Vielleicht können wir die Frage theoretisch unbeantwortet lassen – und sie praktisch um so deutlicher beantworten: Indem wir uns heute wehren; indem wir uns heute denen entgegenstellen, die unsere Ordnung des Rechts, der Freiheit und der Menschlichkeit untergraben und schwächen wollen”, betonte Hubig.

Die Attentäter um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, von denen viele in der ehemaligen Hinrichtungsstätte Plötzensee getötet wurden, würdigte die Ministerin als Kämpfer gegen die Unmenschlichkeit. “Sie sind ihrem Gewissen gefolgt; und sie wollten – das verband sie alle untereinander (…) – Deutschland zur Rechtsstaatlichkeit und zur Menschlichkeit zurückführen.”