Jusos und Grüne Jugend planen Tanzparty am Karfreitag in Frankfurt

Aus Protest gegen die weiter bestehenden Einschränkungen an stillen Feiertagen laden Grüne Jugend und Jusos zu einer „Karfreitags-Party“ nach Frankfurt ein. Mit der Veranstaltung an einem nicht genannten Ort wollen die beiden Jugendorganisationen nach eigener Aussage „zeigen, dass das Tanzverbot am Karfreitag nicht in dieses Jahrhundert gehört“. Die hessischen Jungen Liberalen planen derweil eine eigene Protestaktion gegen das Tanzverbot an Karfreitag vor dem hessischen Landtag in Wiesbaden. Zuerst hatte die Frankfurt Allgemeine Zeitung darüber berichtet.

Der hessische Landesvorsitzende der Jungen Liberalen, Tim Hordorff, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Aktion richte sich nicht gegen religiöse Feiertage. Verbote, die das Privatleben von Menschen betreffen, widersprächen jedoch dem Grundsatz der Trennung von Staat und Kirche. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Jugendorganisationen von SPD, der Grünen und FDP eine gemeinsame Party am Karfreitag veranstaltet. Folgen für die Veranstalter habe diese Aktion damals nicht gehabt, sagte ein Juso-Sprecher dem epd.

An sogenannten stillen Feiertagen wie Karfreitag oder am Volkstrauertag sind öffentliche Tanz- und Sportveranstaltungen nach dem hessischen Feiertagsgesetz unzulässig. Verstöße können mit einem Bußgeld geahndet werden. Die beiden großen Kirchen halten dies nach wie vor für sinnvoll.

Dass Christinnen und Christen ein „Bedürfnis nach Stille“ hätten, um des grausamen Todes von Jesus Christus am Kreuz zu gedenken, sei nicht mehr für alle Menschen von Bedeutung, teilte die Sprecherin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Caroline Schröder, auf Nachfrage mit. „Aber auch unabhängig vom christlichen Glauben ist der Karfreitag ein Tag, um Leid und Tod Raum zu geben und um derer zu gedenken, die zu Opfern von Gewalt und Willkür werden. Diesen Tag als Tag der Stille zu respektieren, halten wir für wichtig.“

Das katholische Bistum Limburg teilte mit, es liege der Kirche fern, Menschen die Freude am Feiern zu nehmen. „Dennoch ist es uns wichtig, dass die Sonn- und Feiertage auch weiterhin geschützt bleiben“, heißt es in einer Stellungnahme. „Für uns Christen sind die Tage Gründonnerstag, Karfreitag, Karsamstag und die Osternacht Teil eines religiösen und liturgischen Gesamtgeschehens.“ Daher gebe es auch am Gründonnerstagabend und am Karsamstag als einem „Tag der Grabesruhe sowie der Vorbereitung auf das Osterfest“ zurecht Einschränkungen.