Junta in Myanmar immer stärker unter Druck

Myanmars Junta wird vom bewaffneten Widerstand immer weiter zurückgedrängt. Auch alte Verbündete wenden sich von der Militärregierung ab und verschärfen ihre Wortwahl.

In Myanmar wächst der militärische, politische und diplomatische Druck auf Junta-Chef Min Aung Hlaing. Nachdem der General bei einer offiziellen Feier zum buddhistischen Neujahrsfest “Thingyan” in Naypyidaw von seiner Ehefrau vertreten wurde, verstärkten sich Gerüchte über eine mögliche Revolte innerhalb der Junta gegen ihn.

Mit der Forderung nach einer Haftentlassung von Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi unterstrich Thailands neue Regierung derweil in dieser Woche ihre Kursänderung gegenüber Myanmar. Die entmachtete Regierungschefin wurde entgegen einer entsprechenden Erklärung offenbar doch nicht wegen einer Hitzewelle aus der Gefängnishaft in den Hausarrest verlegt. Gut informierten Kreisen zufolge sitzt sie weiterhin im Gefängnis.

China forderte unterdessen alle Kriegsparteien in Myanmar auf, die Feindseligkeiten einzustellen und Friedensgespräche aufzunehmen, nachdem das Regime aufgrund der eskalierenden Auseinandersetzungen weitere Gebiete verloren hatte. Die militärischen Verbände der Opposition kontrollieren mittlerweile fast alle Grenzen Myanmars zu Thailand, Laos, China, Indien und Bangladesch. Auch in der zu Ende gehenden Woche erlitt die Armee wieder schwere Niederlagen. Der bewaffnete Widerstand griff unter anderem zwei Militärakademien in Mandalay an, als sich Min Aung Hlaing in der Stadt aufhielt.

Der UN-Menschenrechtsbeauftragte Volker Türk warnte am Freitag, die Kämpfe im Teilstaat Rakhine sowie zunehmende ethnische Spannungen dort stellten eine ernsthafte Bedrohung dar. “Der Rakhine-Staat ist wieder einmal zu einem Schlachtfeld geworden. Die Zivilbevölkerung zahlt einen hohen Preis”, beklagte Türk.