Hamas-Angriff: Grausame Kriegsbilder sind nichts für Kinderaugen

Die Kommission für Jugendmedienschutz fordert Medienschaffende und soziale Netzwerke auf, keine drastischen Bilder über den Hamas-Angriff zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu veröffentlichen.

Kinder sollten nicht mit belastenden Bildern des Hamas-Angriffs auf Israel konfrontiert werden
Kinder sollten nicht mit belastenden Bildern des Hamas-Angriffs auf Israel konfrontiert werdenImago/ Shotshop

Die Kommission für Jugendmedienschutz fordert Medienschaffende und soziale Netzwerke zu Zurückhaltung bei der Veröffentlichung drastischer Bilder über den Hamas-Angriff auf Israel auf. Es sei wichtig, genau abzuwägen, welche Bilder und Inhalte verbreitet werden, sagte der Kommissionsvorsitzende Marc Jan Eumann in Berlin.

„Hier dürfen nicht Klicks zählen“, betonte Eumann. Stattdessen müssten die Menschenwürde der Opfer und der Schutz von Kindern und Jugendlichen absolute Priorität haben. Opfer von Anschlägen und Krieg könnten auch in weniger drastischen, gepixelten Bildern gezeigt werden. Detailaufnahmen von Leichen gehörten nicht in den Social-Media-Feed eines 14-Jährigen, betonte der Kommissionsvorsitzende.

Eumann verweist auch auf die Gefahr von Fake News

Es fänden durch das Internet immer mehr Inhalte den Weg an die Öffentlichkeit, die eine Redaktion aufgrund ihrer Brutalität nicht veröffentlicht hätte. Ihr Ursprung sei dadurch öfter als früher unklar. Daher sei auch der Schutz vor Desinformation und Propaganda von größter Bedeutung. Die Veröffentlichung verstörender Inhalte könne auch Teil einer Medienstrategie von Terroristen sein.

Kinder nicht alleine lassen

An Eltern appellierte Eumann, ihre Kinder nicht mit belastenden Nachrichten alleine zu lassen: „Reden Sie mit ihren Kindern, über das, was da passiert.“ Kriegsbilder könnten Kinder und Jugendliche nachhaltig verängstigen, verunsichern und emotional überbelasten.

Die Kommission ist ein Organ der Landesmedienanstalten und in Deutschland die zentrale Aufsichtsstelle für den Kinder- und Jugendschutz im privaten Rundfunk und im Internet.