Jugendring ehrt Projekte für queere junge Menschen
Drei Projekte für queere junge Menschen sind vom Bayerischen Jugendring (BJR) mit dem Michael-Schmidpeter-Preis geehrt worden. Die Auszeichnung würdigt Menschen und Initiativen, „die mit großem Engagement für die Belange queerer Jugendlicher eintreten und sich dafür einsetzen, sichere Räume zu schaffen, in denen Jugendliche Akzeptanz, Verständnis und Unterstützung erfahren“, heißt es in einer Mitteilung des BJR vom Montag. Der Preis wurde am Samstag im Rahmen des Fachtags „Jugendarbeit verqueeren“ in Nürnberg verliehen.
„Leider prägen Diskriminierung, Ausgrenzung und Unsicherheit immer noch den Alltag vieler. Daher sind wir dankbar für die großartige Arbeit der ausgezeichneten Projekte“, sagte Nora Plewa, Vorstandsmitglied des Jugendnetzwerks Lambda Bayern. Sie freue sich darauf, die Projekte weiter in ihrer Entwicklung zu begleiten.
Der erste Preis ging an die Equaliteens, eine queere Jugendgruppe in Weiden, die monatliche Safe Spaces im Jugendtreff „Plan B“ organisiert. Neben regelmäßigen Treffen biete die Gruppe individuelle Beratung, Aufklärungsarbeit in Schulen und kreative Aktionen wie eine queere Weihnachtsfeier für Jugendliche, die zu Hause nicht willkommen sind.
Der zweite Preis ging an das „Café Kunterbunt“, einen von Schüler*innen initiierten Safer Space, der im Luisengymnasium in München eingerichtet wurde. Es sei „ein Vorzeigeprojekt, das zeigt, wie Schulen aktiv einen Beitrag zur Inklusion leisten können“. Junge Menschen und Lehrkräfte arbeiteten zusammen, um einen Ort der Akzeptanz zu schaffen, hieß es.
Den dritten Platz belegte das Projekt „Café Queer“ vom Verein Vida Landsberg. Seit zwei Jahren bietet die Jugendgruppe monatlich ein Peer-to-Peer-Angebot im Jugendzentrum an, bei dem sich junge queere Menschen in einem geschützten Rahmen austauschen können. Durch kreative Freizeitaktivitäten und gemeinsame Ausflüge, beispielsweise zum Christopher Street Day, werde der Zusammenhalt gestärkt und ein sicherer Raum für persönliche Entwicklung geschaffen.
Besonders im Fokus des Fachtags stand der Mitteilung zufolge das Projekt „QueerStart“ von Lambda Bayern, das queere Jugendgruppen in ganz Bayern unterstützt und ausbauen will. Mit einer einmaligen Förderung von 90.000 Euro entwickle die Arbeitsgemeinschaft der queeren Jugendarbeit ab sofort Angebote für junge Menschen in ländlichen und städtischen Gebieten. (00/3304/04.11.2024)