Jugendforscher: Gen Z nicht faul, sondern lernfähig

Flexible Arbeitszeiten, weniger Stunden schuften und Homeoffice: Wie Intelligenz zum Statussymbol wurde – und was die Gen Z anders macht als ihre Eltern.

Die Gen Z ist nach Überzeugung des Jugendforschers Kilian Hampel nicht faul – sie lerne nur aus den Erfahrungen ihrer Eltern. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice seien keine Luxusforderung, sondern Phänomene der Arbeitswelt, die sich Menschen aller Generationen wünschten, sagte der Politikwissenschaftler und Organisationsforscher in einem Interview der “Welt” (Donnerstag).

Arbeitnehmer hätten festgestellt, dass sie Leben und Arbeit besser organisieren könnten, so Hampel. Aus den Erfahrungen ihrer Eltern, die zum Teil so überlastet seien, dass sie einen Burnout erlebt hätten, habe die Gen Z gelernt, sich zu schützen: Zwar seien die jungen Menschen bereit, sich anzustrengen, doch würden sie ungern mehr leisten, als das, was von ihnen erwartet und ihnen gezahlt werde. Gen Z bezeichnet die jungen Menschen, die zwischen den Jahren 1995 und 2010 geboren sind.

Hampel ist Ko-Autor der Trendstudie “Jugend in Deutschland”. Die Studie bezeichnet Intelligenz als wichtiges Statussymbol für Jugendliche, die materielle Statussymbole inzwischen sogar überholt habe. Sie funktioniere aber auch mit ihnen zusammen, sagt der Jugendforscher. “Schließlich braucht es Intelligenz, um andere Statussymbole zu erlangen”, so Hampel.