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Jugendämter nehmen weniger Kinder und Jugendliche in Obhut

Überforderung der Eltern oder Misshandlung: Das sind Gründe, weshalb Mädchen und Jungen von Jugendämtern in Obhut genommen werden. Eine Statistik zeigt jetzt die Entwicklung für 2024.

Der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) für Kinder und Jugendliche aus Hamburg in der Feuerbergstraße (Archivbild)
Der Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) für Kinder und Jugendliche aus Hamburg in der Feuerbergstraße (Archivbild)Imago / Hanno Bode

Die Jugendämter in Deutschland haben 2024 weniger Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Insgesamt waren es 69.500 junge Menschen, gut 5.100 weniger als im Jahr zuvor (minus 7 Prozent), wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Damit ging die Zahl dieser Schutzmaßnahmen den Angaben zufolge erstmals wieder zurück, nachdem sie zuvor drei Jahre in Folge gestiegen war.

Inobhutnahme: Häufigste Gründe für das Jugendamt

Kinder und Jugendliche werden beispielsweise wegen Misshandlungen oder Vernachlässigung durch Erziehungsberechtigte in Obhut genommen. Zu den häufigsten Anlässen für diesen Schritt gehören laut Statistik Überforderung der Eltern (25 Prozent), Vernachlässigung (12 Prozent), körperliche Misshandlung (11 Prozent) und psychische Misshandlung (8 Prozent). Am häufigsten sind jedoch unbegleitete Einreisen aus dem Ausland mit 44 Prozent.

Deren Zahl ist zugleich gesunken, was dem Statistikamt zufolge auch der Grund für den allgemeinen Rückgang bei den Inobhutnahmen 2024 war. Die Zahl der unbegleiteten Einreisen sank im Vergleich zu 2023 um rund 8.500 Fälle (minus 22 Prozent). Zugleich stieg die Fallzahl aber durch dringende Kindeswohlgefährdungen um knapp 2.600 Fälle (plus 10 Prozent) und durch Selbstmeldungen von betroffenen Jungen oder Mädchen um rund 850 Fälle (plus 10 Prozent).