Jürgen Trittin fordert mehr humanitäre Hilfe für den Gaza-Streifen

Der außenpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Jürgen Trittin, hat die deutsche Unterstützung Israels im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas verteidigt. „Diesen Staat zu verteidigen, ist eine richtige Parteinahme von uns“, sagte Trittin im „Interview der Woche“ im Deutschlandfunk. Dennoch entbinde es Deutschland nicht aus der Verantwortung „auch für das Schicksal der Palästinenserinnen und Palästinenser, also jener fünf, sechs Millionen, die in der Westbank und im Gaza leben“, fügte Trittin hinzu.

Deutschland habe eine Verantwortung, die sich aus der deutschen Geschichte ergebe und „diese Verantwortung beinhaltet das Existenzrecht des Staates Israel“. Sie beinhalte jedoch auch eine Verantwortung dafür, „zu einer politischen Lösung für diejenigen fünf Millionen zu kommen, die auch in diesem Gebiet leben. Keiner von diesen Menschen wird und soll dort verschwinden“, betonte Trittin.

Es müsse auch im Interesse Israels sein, diesen Krieg strategisch zu gewinnen. „Dazu gehört es, dass es am Ende auch eine Lösung, eine politische Lösung, nicht mit der Hamas, aber für den Gaza-Streifen geben muss“, sagte Trittin. Eine solche politische Lösung sei nicht vorstellbar ohne eine aktive Beteiligung von arabischen Staaten in der Nachbarschaft Israels. „Und deswegen bedarf es mehr humanitärer Hilfe, mehr humanitärer Zugänge und es bedarf auch humanitärer Kampfpausen.“ Das habe Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) immer wieder deutlich gemacht.