Jüdisches Studienwerk feiert 15-jähriges Bestehen mit Festakt
Mit einem Festakt in Berlin hat das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) seinen 15. Geburtstag gefeiert. Seit seiner Gründung im Jahr 2009 habe das Studienwerk mehr als 1.200 junge Jüdinnen und Juden mit einem Stipendium gefördert, teilte das Studienwerk am Montag in Berlin mit. ELES ist als Begabtenförderungswerk der jüdischen Gemeinschaft eines von dreizehn Werken, die vom Bundesbildungsministerium bezuschusst werden.
Geschäftsführerin Michal Or sagte, das Studienwerk bringe junge Jüdinnen und Juden aller politischen, religiösen und sozialen Ausrichtungen und Hintergründe zusammen. Das stärke den inner-jüdischen Dialog. Zugleich wirke ELES auch in die Mehrheitsgesellschaft hinein, indem die Stipendiatinnen und Stipendiaten ermutigt würden, sich und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen und sich in demokratischen Strukturen zu engagieren.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte, im Mittelpunkt der Förderung stehe nicht allein der individuelle Bildungserfolg, sondern auch die Verantwortung für die Gesellschaft und die jüdische Gemeinschaft.
Die ersten 32 jüdischen Studierenden erhielten im April 2010 ein Stipendium. ELES ist dem Lebenswerk seines Namensgebers, des Historikers und Religionswissenschaftlers Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) verpflichtet. Der gebürtige Berliner war vor seiner Flucht 1943 vor den Nationalsozialisten in die Schweiz einer der letzten Schüler des liberalen Rabbiners Leo Baeck, der als einer der prominentesten Vertreter und Gelehrten des deutschen Judentums gilt.