Jüdisches Museum Berlin zeigt Ausstellung über „Pariser Schule“
Unter den rund 120 Werken sind Bilder namhafter Künstler wie Chagall und Modigliani. Eröffnet wird die Ausstellung am 25. Januar.
Erstmals in Deutschland wird vom 25. Januar an im Jüdischen Museum Berlin eine Ausstellung über jüdische Künstlerinnen und Künstler der „Pariser Schule“ in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt. Die Schau „Paris Magnétique. 1905-1940“ zeige, wie migrantische, oft marginalisierte Positionen als Teil der Avantgarde das heutige Verständnis der Kunst der westlichen Moderne prägten, erklärt das Museum. Zu sehen sind rund 120 Werke, unter anderem von Marc Chagall, Amedeo Modigliani, Chana Orloff, Sonia Delaunay und Jacques Lipchitz.
Neben zahlreichen Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen illustrierten Zeitdokumente wie Fotos, Zeitungs- und Filmausschnitte den historischen Kontext und die Biografien, Netzwerke und Treffpunkte der Künstler. Das alles gebe einen lebendigen Eindruck der jüdisch-europäischen Vielfalt in der französischen Hauptstadt von damals, sagt Kuratorin Shelley Harten.
Kosmopolitische Kunstszene
Der Begriff „Pariser Schule“ („École de Paris“) bezeichnet laut Harten keine Kunstschule und keinen stilistischen Rahmen, sondern eine kosmopolitische Kunstszene, die sich gegen nationalistische Stimmen behauptete. Geprägt wurde er 1925 von dem Journalisten und Kunstkritiker André Warnod.
„Wie ein Magnet zog die französische Metropole damals Künstler aus aller Welt an“, sagt Harten. Paris bot ihnen Unterricht in verschiedenen Akademien, einen Reichtum an Ausstellungen und Museen, einen aktiven Kunstmarkt und die Gemeinschaft der Bohèmiens in den Cafés und Lokalen der Stadt.