“Mitzvah Day”: Ein Tag der guten Taten
Im Kleinen die Welt verbessern: Das ist das Ziel des “Mitzvah Day”. Am Sonntag ist es wieder so weit. Der Aktionstag basiert auf zentralen jüdischen Werten, die aber das ganze Jahr über gelten.
Blut spenden, Geschenke basteln, Müll sammeln: An diesem Sonntag wollen sich wieder viele Freiwillige bundesweit beim “Mitzvah Day” engagieren. Dabei handelt es sich um einen internationalen jüdischen Aktionstag der guten Taten. Nach Angaben des Zentralrats der Juden in Deutschland werden rund 150 Aktionen in 50 Städten mit etwa 3.000 Beteiligten erwartet. In der Regel nähmen Jüdinnen und Juden teil. Ähnliche Zahlen waren auch für das vergangene Jahr gemeldet worden.
“Die Aktionen reichen von Geschenke basteln für Polizeibeamte über Plätzchen backen im Seniorenheim bis zu Blut spenden“, erklärte der Zentralrat im Vorfeld. Der Dachverband jüdischer Gemeinden hat in diesem Jahr nach eigenen Angaben Geschenke für die bevorstehenden Feiertage für hilfsbedürftige Kinder der Einrichtung “Die Arche” gesammelt und verpackt.
Mitzvah Day: “Es geht um das Zupacken jedes Einzelnen”
“Hand in Hand für eine bessere Welt”, heißt es. Am jährlichen “Mitzvah Day” werden in ganz Deutschland zum Beispiel Müll gesammelt, Essen verteilt, Senioren besucht oder Bäume gepflanzt: “Es geht ausdrücklich nicht um Geld, sondern um gespendete Zeit und das Zupacken jedes Einzelnen.” Dabei besteht die Hoffnung, dass sich Freiwillige auch über den Aktionstag hinaus engagieren.
Das Konzept des Aktionstages basiert auf zentralen jüdischen Werten: Tikkun Olam (“Verbesserung der Welt”), Tzedek (“Gerechtigkeit”) und Gemilut Chassadim (“Mildtätigkeit”). Es wird erwartet, dass Jüdinnen und Juden diese Werte in ihrem Alltag leben. Der Begriff “Mitzvah” bedeutet “Gebot”.
Warum ehrenamtliches Engagement?
Wine qualitative Studie von Rheingold-Institut und Arbeitersamariterbund zum Thema Ehrenamt wurde vorgestellt. Darin heißt es zu der Frage, warum sich Menschen ehrenamtlich engagieren, etwa, dass sich viele Leute wünschten, Teil einer Gemeinschaft zu sein. In Ehrenämtern seien unterschiedliche Fähigkeiten gefragt: Wer etwas einbringen könne, das vielleicht im Beruf weniger zum Tragen komme, erfahre dies häufig als Beitrag zur eigenen Identität.