Jüdischer Sozialverband: Synagoge in Potsdam ist geschützter Raum

Der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, hat sich erfreut über das neue Synagogenzentrum in Potsdam gezeigt. Es sei ein „wunderschöner, ein toller, glücklicher Tag für die jüdische Gemeinschaft“, sagte er am Donnerstag im RBB-Inforadio zur bevorstehenden Eröffnung des Hauses. Eine Synagoge im Zentrum der Stadt bedeute, dass die jüdische Gemeinschaft einen geschützten Raum habe. Das sei seit dem 7. Oktober 2023 umso wichtiger geworden, fügte Lehrer unter Anspielung auf den Terrorangriff der Hamas auf Israel hinzu.

Überdies gebe die Synagoge der nicht-jüdischen Mehrheitsgesellschaft die Gelegenheit, auf einfache Art und Weise an jüdischem Leben teilzuhaben. Es gebe dort zwar sehr hohe Sicherheitsmaßnahmen, erklärte Lehrer: „Aber prinzipiell versuchen wir ein Haus der offenen Tür zu gestalten, in dem nicht-jüdische Menschen ohne größere Probleme an den Aktivitäten und Festivitäten der Gemeinde teilnehmen können.“

Das neue Potsdamer Synagogenzentrum für die jüdischen Gemeinden der Stadt sollte am Donnerstag im Rahmen eines Festakts eröffnet werden. Dazu wurden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erwartet.

Für die Synagoge ist in den kommenden Jahren zunächst die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland verantwortlich. Danach soll sie an den Landesverband der jüdischen Gemeinden übergeben werden.

Das Land Brandenburg hat die Baukosten in Höhe von rund 17,5 Millionen Euro finanziert. Die historische Potsdamer Synagoge wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und in der DDR abgerissen.