Jüdischer Friedhof wird kein Welterbe

Die Grabmalkunst des Friedhofs allein würde nicht ausreichen, hieß es. Jetzt ist eine andere Lösung in Sicht.

Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-Altona
Grabsteine auf dem jüdischen Friedhof in Hamburg-AltonaStephan Wallocha / epd

Hamburg. Hamburg zieht den Antrag auf Welterbe bei der Unesco für den Jüdischen Friedhof Altona zurück. Dazu habe ein Zwischenbericht des World Heritage Panels von ICOMOS International geführt, einer Organisation für Denkmalpflege, die die Unesco berät. Das teilt die Kulturbehörde mit. Das ICOMOS-Gremium sei der Meinung, dass die Nominierung nicht allein auf der Grabmalkunst des Friedhofs basieren könne. Vielmehr müssten viel umfassender die historischen und künstlerischen Errungenschaften reflektiert werden. 
Erst die Verbindungen und die gegenseitigen kulturellen und künstlerischen Bezüge zwischen den Stätten in Europa, Amerika und der Karibik, die mit portugiesisch-sephardischen religiösen- und Bestattungstraditionen in Zusammenhang stehen, hätten das Potenzial, eine Berücksichtigung in der Welterbeliste zu rechtfertigen, hieß es. Die Bedeutung der Diaspora für die Entwicklung der portugiesisch-sephardischen Kultur könne nicht in der Nominierung einer einzigen Stätte widergespiegelt werden.
Damit wird nun eine andere Strategie angestrebt: eine sogenannte transnationale serielle Bewerbung mehrerer sephardischer Friedhöfe in Hamburg, Amsterdam/Ouderkerk, Curacao, Surinam und Barbados, hieß es. (epd)