Jüdische SchUM-Stätten erhalten Sonderbriefmarke

Die mittelalterlichen SchUM-Stätten in Speyer, Worms und Mainz erhalten im kommenden Jahr eine Sonderbriefmarke. Die herausragenden Zeugnisse jüdischer Geschichte und Kultur in Deutschland sollten als Unesco-Welterbestätten mit der 85-Cent-Marke gewürdigt werden, teilte die rheinland-pfälzische Staatskanzlei in Mainz mit. Die Sondermarke solle am 5. Dezember 2024 veröffentlicht werden.

Die Herausgabe der Sondermarke durch das Bundesfinanzministerium sei „auch ein deutliches Signal gegen Antisemitismus und Intoleranz“, erklärten die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD), die auch Vorsitzende des Vereins der SchUM-Städte Speyer, Worms und Mainz ist, und Monika Fuhr, die rheinland-pfälzische Beauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen. Seiler und Fuhr hatten sich im vergangenen August mit der Bitte der Herausgabe einer Sonderbriefmarke an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) gewandt.

Durch die Sondermarke könnten die SchUM-Stätten auch über Rheinland-Pfalz hinaus noch bekannter gemacht und weiteres Interesse für das aktuelle jüdische Leben in Deutschland geweckt werden, ergänzten der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling und seine Amtskollegin, die Finanzministerin Doris Ahnen (beide SPD). Das Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbs solle im Laufe des kommenden Jahres vorgestellt werden.

Seit 2021 sind die mittelalterlichen jüdischen Stätten von Mainz, Speyer und Worms – einst ein Zentrum jüdischen Lebens in Mitteleuropa – das erste Unesco-Welterbe zur jüdischen Kultur und Geschichte in Deutschland.