Jüdische Gemeindevertreter zu Solidaritätsbesuch in Moschee
Vertreter der Kölner Synagogen-Gemeinde haben am Freitag die Bochumer Sultan-Ahmet-Moschee besucht. Es sei ein Solidaritätsbesuch, nachdem am Montag Vertreter muslimischer Verbände die Kölner Synagoge besucht hätten, teilte die Synagogen-Gemeinde Köln am Freitag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. „Mit ihrem Besuch am vergangenen Montag in der Synagoge in Köln haben die muslimischen Verbände ein sehr sichtbares Zeichen der Solidarität mit Israel gesetzt“, so Nathanael Liminski, Chef der NRW-Staatskanzlei, der bei beiden Besuchen anwesend war.
Die Synagogen-Gemeinde zeigt sich nach eigenen Angaben solidarisch mit der muslimischen Gemeinde in Bochum, deren Moschee in Bochum-Dahlhausen in der vergangenen Woche beschädigt wurde. Neben Brandlöchern entdeckten Gemeindemitglieder auch Hakenkreuzschmierereien und Davidsterne auf einer Tür.
„Jeder Mensch, unabhängig von seiner religiösen Zugehörigkeit, hat das Recht auf ein Gotteshaus und die Freiheit, seinen Glauben in Frieden und Würde auszuüben“, so Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, im Vorfeld des Besuchs. Liminski sieht im Moschee-Besuch der jüdischen Gemeinde „ein weiteres klares Zeichen dafür, dass wir in diesem Land friedlich und sicher zusammenleben wollen, unabhängig von der Religion“.
Am Montag hatten Vertreter des Zentralrats der Muslime, der Ditib, des Verbands der Islamischen Kulturzentren und der Islamischen Religionsgemeinschaft NRW die Kölner Synagogen-Gemeinde besucht. Am 16. Oktober hatten die Verantwortlichen der vier Islamverbände bei einem Treffen mit Liminski die Terroranschläge der Hamas verurteilt und eine Freilassung aller Geiseln gefordert.