Jüdische Gemeinden bekommen mehr Geld vom Land
Mit der Erhöhung soll das jüdische Leben in Niedersachsen intensiviert werden, heißt es. So werden zum Beispiel zusätzliche Rabbinerstellen geschaffen.
Hannover. Die jüdischen Gemeinden in Niedersachsen bekommen mehr Geld vom Land. Zusammen erhalten der Landesverband der Jüdischen Gemeinden und der Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden in diesem und im nächsten Jahr zunächst etwa 5,1 Millionen Euro und damit zwei Millionen zusätzlich, teilt das Niedersächsische Kultusministerium mit. Ab 2021 soll die Landesleistung dauerhaft angepasst werden, der Landtag muss dieser erhöhten Leistung aber noch abschließend zustimmen.
Laut Kabinettsbeschluss und Staatsvertrag erhält der Landesverband der Jüdischen Gemeinden bisher 2,68 Millionen Euro jährlich, die Summe wird in diesem und im nächsten Jahr um 1,6 Millionen auf 4,28 Millionen Euro erhöht. An den Landesverband Israelitischer Kultusgemeinden gehen demnach 835.000 Euro und damit 400.000 Euro mehr als bislang. Die Vorstände der Landesverbände und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) haben eine entsprechende Vertragsänderung unterzeichnet.
Zentrales Ziel der Erhöhung sei die Intensivierung und Sicherstellung des jüdischen Lebens in Niedersachsen, hieß es. Zugleich solle damit die Landesleistung in Niedersachsen an den Durchschnitt ähnlicher Zuwendungen anderer Bundesländer angeglichen werden.
„Die heutige Vertragsunterzeichnung ist in diesen Zeiten einmal mehr ein besonders bedeutsames Zeichen historischer Verantwortung“, sagte der Präsident des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden, Michael Fürst. Die jüdischen Gemeinden nähmen das Vertrauen, das in sie mit dieser großen Geste gesetzt werde, sehr ernst und seien sich ihrer Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Demokratie bewusst.
Für den Landesverband der Israelitischen Gemeinden sagte deren Vorsitzende Katarina Seidler, durch die Erhöhung der Mittel könnten zwei Rabbinerstellen geschaffen werden. Außerdem seien zahlreiche neue Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit sowie der jüdischen Bildungsarbeit geplant.(epd)