Jüdische Gemeinde Frankfurt verleiht Ehrensiegel an Eva Szepesi

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main verleiht der Holocaust-Überlebenden Eva Szepesi ihre höchste Auszeichnung, das Ehrensiegel in Silber. Die in Frankfurt lebende Szepesi werde geehrt „für ihr unermüdliches und bewegendes Engagement als Zeitzeugin sowie für ihren langjährigen Einsatz für das jüdische Leben in Frankfurt“, teilte die Jüdische Gemeinde am Dienstag mit. Das Ehrensiegel werde im Herbst feierlich übergeben.

Szepesi erzählt nach Angaben der Jüdischen Gemeinde seit drei Jahrzehnten Jugendlichen über Ihr Leben und die schmerzvolle Zeit im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dadurch leiste sie einen unschätzbaren Beitrag für das Gedenken an die Schoa. „Am Beispiel ihrer Biografie unterstützt sie junge Menschen darin, aus diesem Menschheitsverbrechen zu lernen, um das Heute und Hier zu einer besseren Welt zu machen.“ Darüber hinaus begleite Szepesi Besuchergruppen zu den authentischen Orten der Nazi-Barbarei, spreche dort über das Erlittene und wirke dem Vergessen und Verdrängen entgegen.

Eva Szepesi wurde 1932 in Budapest geboren. Ende 1944 wurde sie von den Nationalsozialisten in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Erst 50 Jahre nach der Befreiung begann sie den Angaben zufolge über ihre Erfahrungen zu sprechen. 2017 erhielt Szepesi den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main. Im vergangenen Januar sprach sie zum internationalen Holocaust-Gedenktag im Deutschen Bundestag.