Judith Rakers: Nachrichtenabstinenz nur kurzzeitig in Ordnung

Die Noch-„Tagesschau“-Sprecherin trifft nach eigener Aussage immer mehr Menschen, die sich keine schlechten Nachrichten mehr anhören wollen. Warum Rakers das für ein gesellschaftliches Problem hält.

TV-Moderatorin Judith Rakers (48) warnt vor zu viel Nachrichtenabstinenz. Auch ihr sei es manchmal alles zu viel, sagte Rakers der „Augsburger Allgemeinen“ (Montag). Die Ende Januar ausscheidende „Tagesschau“-Sprecherin ergänzte: „Man hat das Gefühl, eine Katastrophe jagt die nächste. Ich treffe immer mehr auf Menschen, die sich das nicht mehr anhören wollen und sich zurückziehen, eine Pause wollen. Aber diese Pause darf eben nicht zu groß sein, denn durch unser Wahlverhalten und unser Engagement gestalten wir Gesellschaft ja mit, und dafür ist Information wichtig.“

Weiter sagte Rakers: „Deshalb sollte man sich nicht auf seine eigene kleine Scholle zurückziehen, auf der einem alles andere egal ist. Man kann dort zwischendurch Ruhe und Abstand gewinnen, aber man sollte so gut informiert bleiben, dass man die Demokratie mitgestalten kann.“

Rakers hatte vor wenigen Tagen bekanntgegeben, die „Tagesschau“ nach 19 Jahren zu verlassen. Am 31. Januar wird sie laut NDR zum letzten Mal in der Hauptausgabe um 20.00 Uhr zu sehen sein. Rakers gehe auf eigenen Wunsch, da sie sich künftig mehr auf ihre unternehmerische Tätigkeit konzentrieren wolle. Aus dem Fernsehgeschäft werde sie sich aber nicht komplett zurückziehen: Weiterhin wird sie die Radio-Bremen-Talkshow „3nach9“ und das ARD-Reisemagazin „Wunderschön“ moderieren.