Jubiläum in der Langau: Zukunftstag zu KI und Soziale Arbeit

Mit einem Zukunftstag erinnert die Bildungs- und Erholungsstätte Langau (Lkr. Weilheim-Schongau) an den 100. Geburtstag ihrer Gründerin Hedwig Döbereiner. Unter dem Motto „C3PO bitte Zähneputzen“ diskutieren die Gäste am 6. Juli, wie Künstliche Intelligenz (KI) die Sozialwirtschaft verändert, teilte die Einrichtung mit. Das Impulsreferat hält Johanna Haberer, ehemalige Professorin für Christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Hedwig Döbereiner sei „eine absolute Pionierin“ gewesen und habe „bis zum Schluss immer nach vorne gedacht“, erklärte Langau-Leiter Markus Ebinger die Idee des Zukunftstags. Döbereiner war 2022 im Alter von 97 Jahren gestorben.

Dass KI auch im Sozialbereich Aufgaben übernehmen werde, liege angesichts von Personal- und Geldmangel auf der Hand. Der Zukunftstag wolle Möglichkeiten und Risiken von KI für vulnerable Menschengruppen diskutieren und klären, was die Technik für die Bildungsarbeit und für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben leisten könne. „Das Thema geht jeden etwas an, denn jeder von uns kommt mal in die Situation, dass er Hilfe braucht“, sagte Ebinger.

Schon heute gebe es komplett vernetzte Wohnungen für Senioren, die dazu beitragen sollen, das Unfallrisiko und damit den Pflegebedarf möglichst gering zu halten. Zu den smarten Techniken gehörten dabei Sofas mit Magnetfeldern, die Körperfunktionen erfassen; Badezimmerspiegel, die automatisch Fotos aufnehmen und versenden oder Sensormatten, die bei einem Sturz Alarm auslösen. Wohin die Reise in Sachen KI und Sozialwirtschaft gehe, könne man noch nicht abschätzen, so Ebinger: „Aber es zeichnet sich am Horizont ab, dass es neue Lösungen geben wird.“

Entstanden ist die Langau aus der Arbeit des Bunds Christlicher Pfadfinderinnen (BCP). Als dessen Bundesmeisterin kaufte Hedwig Döbereiner 1965 vom Freistaat Bayern das Gelände der früheren Schwaige des Klosters Steingaden, die Langau, und errichtete dort die bundesweit erste „inklusive“ Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Behinderung. Bekannt ist die Einrichtung für ihr Konzept von Freizeiten für Familien mit behinderten und nicht-behinderten Kindern. Gründerin Döbereiner engagierte sich in zahlreichen kirchlichen Gremien und wurde für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. (00/1838/17.06.2024)