Journalistenverbände fordern Schutz für Kriegsberichterstatter
Nach dem Tod von drei Journalisten bei einem israelischen Angriff im Südlibanon haben Journalistenverbände einen besseren Schutz für Kriegsberichterstatter gefordert. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte in einem Brief an den israelischen Botschafter zudem eine Stellungnahme der israelischen Regierung. „Wir wollen wissen, wie es zu dem Angriff und dem Tod der Kollegen kommen konnte“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster am Dienstag in Berlin.
In der Nacht vom 23. auf den 24. Oktober war in der libanesischen Ortschaft Hasbaya ein von Journalisten genutztes Haus infolge eines israelischen Angriffs zerstört worden. „Seit Beginn der bewaffneten Auseinandersetzungen in Gaza und jetzt im Libanon kamen bereits mehr als 100 Medienschaffende ums Leben“, sagte Beuster. In vielen Fällen sei nicht geklärt, ob sie bei Angriffen der Hamas oder des israelischen Militärs getötet wurden.
Ähnlich äußerte sich der Nahost-Sprecher der deutschen Sektion von „Reporter ohne Grenzen“, Christopher Resch, gegenüber dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Dienstag). „Dass Medien nicht ausreichend geschützt werden, werfen wir den israelischen Streitkräften und auch der Hamas und der Hisbollah ausdrücklich vor.“ Überdies forderte Resch Israel auf, Medien den Zugang zu Gaza zu gewähren, statt dort nur von der israelischen Armee begleitete Besuche zu gestatten.