Johannisheim Stade: Bewohner müssen ausziehen

Die Rettung des insolventen Johannis-Altenpflegeheims in Stade ist endgültig gescheitert, die Bewohnerinnen und Bewohner müssen ausziehen. Das Haus müsse zum 29. Februar schließen, teilte Insolvenzverwalter Gideon Böhm am Dienstag mit. Böhm hatte im September des vergangenen Jahres die Villa Vitalia Gruppe mit Hauptsitz in Hamburg als Investorin für das angeschlagene ehemals diakonische Altenpflegeheim gewonnen. Doch Ende Dezember hatte die Gruppe den Angaben zufolge ihrerseits einen Insolvenzantrag gestellt.

Böhm habe seither mit Hochdruck nach einem alternativen Interessenten gesucht, hieß es. Doch aufgrund des kurzen Zeitfensters und der schwierigen Marktlage im Pflegebereich sei die erneute Suche nicht erfolgreich gewesen. Aus insolvenzrechtlichen Gründen müsse die Einrichtung deshalb zum Ende des Monats schließen. Die rund 60 Bewohnerinnen und Bewohner sowie die 70 Mitarbeitenden seien bereits informiert.

Oberstes Ziel sei es derzeit, zügig ein neues Heim für die Senioren zu finden. „Die Suche erfolgt in enger Abstimmung mit der zuständigen Heimaufsicht des Landkreises Stade“, erklärte Böhm. Die Heimleitung und die Heimaufsicht koordinierten derzeit die Verlegung in andere Einrichtungen. „Ich bin zuversichtlich, dass für alle Bewohner eine passende Lösung gefunden werden kann.“

Villa Vitalia wollte ursprünglich die Mitarbeitenden übernehmen, denen nun jedoch auch gekündigt werden musste. Böhm zufolge haben sich aber bereits verschiedene Pflegeeinrichtungen an die Leitung des Johannisheims gewandt, um Personal zu übernehmen. Böhm: „Ich gehe davon aus, dass die Mitarbeitenden in kurzer Zeit neue Stellenangebote erhalten werden.“

Wie viele andere Pflegeheime in Deutschland hatte das Johannisheim mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen und konnte deshalb nicht alle Pflegeplätze besetzen, was einen wirtschaftlichen Betrieb erschwert hat. Zusätzlich verschärft wurde die Situation unter anderem auch aufgrund von Kostensteigerungen durch die Inflation.