Johannesstift-Diakonie weiter von Cyberangriff beeinträchtigt
Zwei Tage nach dem massiven Cyberangriff auf die Johannesstift-Diakonie arbeitet das evangelische Sozialunternehmen weiter an der Behebung der Folgen. Wann alle IT-Systeme wieder regulär laufen, sei noch offen, sagte eine Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag in Berlin. Das Unternehmen habe in den vergangenen Jahren umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen aufgebaut und fortlaufend in neueste IT-Sicherheit investiert. Das Berliner Landeskriminalamt ermittelt in dem Fall wegen des Verdachts der Erpressung und der Computersabotage.
Nach Angaben der Johannesstift-Diakonie wurde der Cyberangriff am Sonntagmorgen verübt. Die Server seien durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt worden, hieß es. Dadurch sei es zu Beeinträchtigungen an 80 Standorten gekommen. Betroffen seien auch elf Kliniken. Es seien sofort Maßnahmen zur Datensicherung ergriffen und Notfallsysteme gestartet worden. In den Krankenhäusern laufe der Betrieb weiter stabil. An einigen Standorten würden planbare Eingriffe teilweise verschoben.
Der für den Bereich Medizin zuständige Unternehmensvorstand Lutz Fritsche betonte, die Sicherheit der IT sei „ein ständiger Wettlauf mit weltweit vernetzten kriminellen Hackern“. Der aktuelle Fall werde extern analysiert.
Die Johannesstift-Diakonie ist nach eigenen Angaben mit rund 11.000 Beschäftigten das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Dazu gehören Einrichtungen in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen.