Joe Biden besucht als erster US-Präsident die Amazonas-Region

Joe Biden hat als erster US-amerikanischer Präsident die Amazonas-Region besucht. Am Sonntag (Ortszeit) landete Biden in der brasilianischen Amazonas-Metropole Manaus und ließ sich danach mit einem Hubschrauber über Gebiete des Regenwaldes fliegen, die besonders von illegaler Abholzung, Trockenheit und Waldbränden betroffen sind. Anschließend traf er sich mit indigenen Führern, wie örtliche Medien meldeten.

Die symbolträchtige Reise soll Bidens Unterstützung für den globalen Klimaschutz zeigen. In einem Statement sprach Biden indirekt seinen Nachfolger Donald Trump an, der aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen will. „Einige mögen versuchen, die Revolution sauberer Energie, die in Amerika im Gang ist, zu leugnen oder zu verzögern“, sagte er. Aber niemand könne sie umdrehen.

Biden sagte Brasilien 50 Millionen US-Dollar für den Amazonas-Fonds zum Schutz des Regenwaldes zu. Damit erhöht sich das US-amerikanische Engagement auf insgesamt 100 Millionen Dollar. Nach seinem Besuch in Manaus reiste Biden weiter nach Rio de Janeiro, wo am Montag und Dienstag der G-20-Gipfel stattfindet.

Durch Abholzung und Brände hat der Amazonas-Regenwald in den vergangenen 50 Jahren rund 20 Prozent seiner Fläche verloren und könnte laut Wissenschaftlern einen gefährlichen Kipppunkt erreicht haben. Das Gebiet ist als CO2-Speicher für das Weltklima von besonderer Bedeutung.

Der linksgerichtete brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hatte bei Amtsantritt Anfang des Jahres 2023 versprochen, die illegale Abholzung komplett zu stoppen. Unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro (2019 bis 2023) war die Vernichtung des Regenwaldes um 70 Prozent angestiegen.