Joachim Meyerhoff: Eigenen Kosmos immer wieder auch verlassen
Er ist Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller, ausgezeichnet mit zahlreichen Preisen. In dieser Woche erscheint das neue Buch von Joachim Meyerhoff – es beschreibt eine besondere Lebenserfahrung.
Joachim Meyerhoff (57), Schauspieler und Schriftsteller, rät zu Impulsen von außen. Er glaube, dass es etwas brauche, “das überhaupt nichts mit einem zu tun hat, damit man nicht immer nur in seinem eigenen Kosmos kreist”, sagte er der “Süddeutschen Zeitung” (Mittwoch). Dafür genügten oft schon Dinge, die man im Radio gehört oder in einem Buch gelesen habe.
In seinem neuen Buch “Man kann auch in die Höhe fallen” erzählt der Autor davon, wie er zehn Wochen bei seiner Mutter an der Ostsee verbrachte. Er habe eine Zäsur gebraucht, doch auch die Erfahrung habe ihn interessiert: “Würde man in einer Umfrage wissen wollen, wer gerne mit seinen Eltern zwei Monate verbringen möchte, wäre die Antwort wohl bei den allermeisten: Danke, nein.” Ab einem gewissen Zeitpunkt im Leben sei der Verhältnis zu den Eltern “eingerastet, in der Zuneigung, in ritualisierten Begegnungen, im Übereinander-genervt-Sein. Weil unser Bild auf sie aus der Position des Kindseins definiert ist, verstellt das oft den Blick darauf, wer diese Menschen eigentlich sind.”