Vor dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur hat die Jerusalemer Polizei die Sicherheitsvorkehrungen erhöht. Mehr Beamte und Straßensperren sollen einen sicheren Ablauf gewährleisten.
Wegen des jüdischen Versöhnungstags Jom Kippur sind Polizei, Sicherheits- und Rettungsdienste in Jerusalem in höchster Alarmbereitschaft. Die Polizei hat ihre Einsatzkräfte insbesondere in und um die Jerusalemer Altstadt verstärkt, berichtete die Lokalzeitung “Kol haIr” (Mittwoch). Zu dem höchsten jüdischen Feiertag, der am Mittwoch mit Sonnenuntergang beginnt, werden Zehntausende Beter an der Klagemauer erwartet.
Die Polizei kündigte an, an Hauptverkehrsachsen Kontrollpunkte einzurichten, um den Verkehr aus Ostjerusalem in den Westen einzuschränken. Weitere Beamte sollen in Randbezirken und an Reibungspunkten eingesetzt werden. Die Checkpoints um Jerusalem zu den palästinensischen Gebieten werden mit Ausnahme für humanitäre Notfälle geschlossen. Der Rettungsdienst Roter Davidstern ist laut Bericht mit rund 35.000 Mitarbeitern und Freiwilligen im Einsatz.
Das Heimatfrontkommando hatte die Bevölkerung am Dienstagabend aufgefordert, Radios eingeschaltet zu lassen, auf denen etwaige Warnhinweise wie etwa Raketenalarme zu hören seien. Mit Ausnahme von Warnhinweisen bleiben die nationalen Radiosender während des Feiertags aber stumm.
Jom Kippur ist seit der Zerstörung des Jerusalemer Tempels der höchste Feiertag im Judentum. Der Versöhnungstag wird als strenger Fast- und Ruhetag begangen. Das öffentliche Leben kommt zum Erliegen, auch der Flughafen ist an Jom Kippur geschlossen. Der Feiertag wird von der Mehrheit der Juden, einschließlich der nicht-religiösen, eingehalten.
Jom Kippur schließt die mit dem Neujahrsfest Rosch Haschana begonnene zehntägige Bußzeit ab. Während an Rosch Haschana Gott sein Urteil über den Menschen spricht, tritt dieses erst mit dem Abschluss des Versöhnungstages in Kraft. Die Zeit dazwischen bietet den sündigen Menschen durch Schuldbekenntnis und Bitte um Vergebung Gelegenheit zur Umkehr, um doch noch in das “Buch des Lebens” eingetragen zu werden.
Vom 7. bis 13. Oktober folgt das Laubhüttenfest Sukkot, das an den Zug der Israeliten durch die Wüste und auch an das Ende der Ernte erinnert. Es folgt das letzte Fest des Festmonats Tischri, das Fest der Thora-Freude.