Jeder zweite Rentner von Armut betroffen

Damit es nicht zu einer Zweiklassengesellschaft im Alter kommt, sollte laut Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch die gesetzliche Rente neu geregelt werden.

Jeder zweite Rentner in Deutschland erhält weniger als 1.000 Euro monatlich.
Jeder zweite Rentner in Deutschland erhält weniger als 1.000 Euro monatlich.Imago / Nikito

Rund die Hälfte der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland erhält einem Bericht zufolge pro Monat weniger als 1.000 Euro aus der Rentenkasse. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine entsprechende Anfrage der Linkspartei hervor, wie die Augsburger Allgemeine berichtet. Frühere Beamte stünden hingegen finanziell deutlich besser da: Im Durchschnitt bekämen sie pro Monat rund 3.200 Euro brutto an Pension.

Schon nach fünf Dienstjahren zahle der Staat eine Mindestpension von 1.800 Euro brutto. Der durchschnittliche Rentner komme brutto auf 1.600 Euro Rente – allerdings nach 45 Jahren Arbeit. Bei Beamten gingen allerdings noch Steuern und Beiträge für die Krankenversicherung ab, hieß es weiter. Während des Berufslebens genössen sie indes das Privileg, nicht in eine Rentenkasse einzahlen zu müssen.

Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch sagte der Zeitung: „Am Ende eines langen Arbeitslebens gibt es eine Zweiklassengesellschaft im Alter.“ Die Rente brauche eine Generalüberholung, um den Lebensstandard im Alter sichern zu können. „Nicht die Pensionen sind im Schnitt zu hoch, sondern die Renten zu niedrig.“ Bartsch verlangte, dass die Mindestrente bei 1.200 Euro netto liegen müsse. Nötig sei, das Rentenniveau in einem ersten Schritt auf 53 Prozent anzuheben. „In einem weiteren sollte die Alterssicherung auf ein neues Fundament gesetzt werden: eine Rentenkasse für alle Erwerbstätigen.“