James-Krüss-Preis für Autor Nils Mohl

Seit 2020 veröffentlicht Nils Mohl jede Woche ein Gedicht auf Instagram. Viele seiner Bücher handeln vom Jungsein und Erwachsenwerden. Nun wird er für sein Gesamtwerk geehrt.

Der Schriftsteller Nils Mohl erhält den James-Krüss-Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur. Das teilte die Internationale Jugendbibliothek am Dienstag in München mit. Die mit 8.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2012 alle zwei Jahre für ein Werk vergeben, das durch sprachliche Brillanz, Originalität, fantasievolles Erzählen, Formenvielfalt und Humanität überzeugt. Bei ausländischen Preisträgern werde auch die deutschsprachige Übersetzung des Werks gewürdigt. Benannt ist der Preis nach dem Kinderbuchautor James Krüss (1926-1997).

In der Begründung heißt es, der 1971 in Hamburg geborene Mohl erzähle in vielen seiner Jugendromane auf unnachahmliche Weise von den Schwierigkeiten und dem Chaos des Erwachsenwerdens. Vom 2011 erschienen, preisgekrönten und verfilmten Roman „Es war einmal Indianerland“ bis zum aktuellen Jugendbuch „Henny und Ponger“ (2022). Mohl schreibe authentisch und mitreißend, oft in lakonischem Ton, mit Humor sowie mit feinem Gespür für die existenzielle Wucht der Adoleszenz. Seine jugendliterarischen Roadtrips seien raffiniert und komplex komponiert, so die Jury. Dazu komme sein unverwechselbarer, oft melancholisch gestimmter Sound.

Wie stark seine Experimentierfreude und sein sprachspielerisches Talent ausgeprägt seien, zeige auch ein ABC-Sachbilderbuch, heißt es. Damit stelle er sich in die Tradition von Krüss (1926-1997). Wie dieser sei Mohl ein „Inselmensch“, beide schauten unverstellt auf die Herausforderungen von Kindern und Jugendlichen in ihrer Zeit. Vor allem aber teilten die beiden den Sinn für das meisterhafte Spiel mit Sprache. – Frühere Preisträger waren unter anderen Andreas Steinhöfel, Tamara Bach und David Almond.