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Jährlicher “Schneefall” in römischer Basilika angekündigt

Wettervorhersagen für Italiens Hauptstadt sind mit Vorsicht zu genießen. Doch einmal im Jahr ist die Ankündigung von “Schneefall” zuverlässig – im Hochsommer.

Jedes Jahr im Sommer fällt “Schnee” in Rom. Doch bringt die weiße Pracht keine Abkühlung, handelt es sich doch um unzählige Blütenblätter. An jedem 5. August fallen sie von der vergoldeten Kassettendecke der Basilika Santa Maria Maggiore in Erinnerung an die Gründungslegende der Kirche. Im vergangenen Jahr nahm Papst Franziskus an dem Spektakel teil, in diesem Jahr ist es die Nummer zwei des vatikanischen Staatssekretariats, Erzbischof Edgar Peña Parra, wie die Verantwortlichen der Basilika am Freitag mitteilten.

Einer Legende zufolge hatte Papst Liberius (352-366) von der Gottesmutter ein Zeichen erhalten, er solle dort eine Kirche bauen, wo am folgenden Tag der Boden mit Schnee bedeckt sei. Dies geschah demnach am 5. August 352 auf dem Hügel Esquilin, in der Nähe des heutigen Hauptbahnhofs. Laut historischen Quellen wurde die Kirche erst deutlich später gebaut und am 5. August 434 geweiht.

Die Marienbasilika im Herzen der italienischen Hauptstadt beherbergt die berühmte Marienikone “Salus Populi Romani”, die als Schutzpatronin der Römer gilt. Der marienfromme Papst Franziskus (2013-2025) ließ sich neben der Kapelle mit der Ikone beisetzen. Durch sein Grab wurde Santa Maria Maggiore vermehrt zum Anlaufpunkt von Pilgern und weiteren Rom-Besuchern.