Weil ihre Partei aus der Tradition des Faschismus kommt, wird Italiens Regierungschefin Meloni oft kritisiert. Nun hat sie eine Gedenkfeier genutzt, um sich von faschistischem Handeln und Denken zu distanzieren.
Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni hat eine Feierstunde des italienischen Parlaments zu einer Distanzierung von der faschistischen Gewalt im Italien der 1920er Jahre genutzt. Anlässlich einer Gedenkstunde an den sozialistischen Abgeordneten Giacomo Matteotti (1885-1924) erklärte sie am Donnerstag: “Am 30. Mai 1924 hielt Giacomo Matteotti im Parlament seine letzte Rede, die er mit dem Leben bezahlte. In dieser Rede verteidigte er die politische Freiheit.”
Weiter heißt es in Melonis Erklärung: “Wir erinnern heute an einen freien und mutigen Menschen, der von faschistischen Schlägern für seine Ideen ermordet wurde. (…) Matteotti erinnert uns heute mehr denn je daran, dass unsere Demokratie nur dann eine Demokratie ist, wenn sie auf Respekt für den anderen, auf Auseinandersetzung und auf Freiheit gegründet ist – und nicht auf Gewalt, Unterdrückung und Hass gegen den politischen Gegner.”
Matteotti hatte am 30. Mai vor 100 Jahren eine Rede im italienischen Parlament gehalten; er prangerte Gewalttaten und Rechtsbrüche der Faschisten an, die diese benutzten, um an die Macht zu kommen. Am 10. Juni wurde Matteotti von Faschisten entführt und erstochen. An seine letzte Rede erinnert nun eine Gedenkplakette in der Abgeordnetenkammer.