Italienische Asylzentren in Albanien öffnen im August

Modell für die EU oder “neues Guantanamo”? Italiens Regierungschefin Meloni und Aktivisten sind sich über die vereinbarten Migrantenlager in Albanien uneins. Fest steht nun, wann die Einrichtungen den Betrieb aufnehmen.

In Albanien sollen am 1. August drei von Italien geleitete Asylzentren in Betrieb gehen. Das gab die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni am Mittwoch bei einem Besuch im Nachbarland bekannt. Meloni hatte sich in der albanischen Küstenstadt Shengjin einen Eindruck von den Bauarbeiten verschafft.

Örtlichen Medien zufolge bezeichnete sie das Abkommen mit Albanien als “starkes Werkzeug”, um irreguläre Migranten und Schlepperbanden auf dem Weg nach Europa aufzuhalten. Der albanische Regierungschef Edi Rama zeigte sich “stolz”, dem langjährigen Verbündeten helfen zu können. Dabei sei es einerlei, ob in Rom eine konservative oder eine liberale Regierung an der Macht sei, entgegnete er Kritikern.

Im November hatten Rama und Meloni in Rom ein Abkommen unterzeichnet, wonach Italien aufgegriffene Mittelmeer-Migranten in Lager an der albanischen Küste schicken darf. Ausgenommen seien Schwangere, Alte und andere vulnerable Gruppen. Die Zentren sollen unter italienischer Verwaltung stehen, von den Sicherheitskräften beider Länder bewacht werden und monatlich bis zu 3.000 Asylsuchende abfertigen. Aktivisten in beiden Ländern kritisieren das Projekt.