Israels früherer Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, hat sein Land und internationale Partner aufgerufen, die Zwei-Staaten-Lösung mit den Palästinensern wieder auf die politische Tagesordnung zu setzen. „Sie ist momentan in weiter Ferne. Aber sie muss im Auge behalten werden“, sagte Stein dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag). „Die gegenwärtige israelische Regierung hat das von ihrer Tagesordnung gestrichen. Das war ein Fehler.“
Mit Blick auf die Angriffe der Terrororganisation Hamas und Israels Reaktion darauf mahnte Stein: „Eine militärische Operation ohne eine politische Perspektive wäre eine verpasste Chance.“ Er hoffe, dass die israelische Bodenoffensive im Gazastreifen „mit der Neutralisierung der militärischen Gefahr durch Hamas“ erfolgreich sein werde. „Und dann stellen wir die Frage: Was passiert am Tag danach? Hoffentlich werden uns die USA, Deutschland, die Europäische Union dabei helfen.“
Es werde eine sehr schwierige Aufgabe sein, sagte Stein. Die Frage sei, ob der Westen dazu in der Lage sein werde, wenn gleichzeitig Russland Krieg gegen die Ukraine führe, und ob es genügend Ressourcen geben werde, die Gaza und die Palästinensergebiete zu stabilisieren. Er hoffe, dass die deutsche Solidarität durch die israelische Bodenoffensive nicht bröckeln werde.