90 Häftlinge für drei Geiseln – Mit einem Austausch trat am Sonntag der Waffenstillstand zwischen Israel und Hamas in Kraft. Für Israels Botschafter in Deutschland ein guter Anfang. Doch die Aussichten sind getrübt.
Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas ist aus Sicht des israelischen Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, ein notwendiger “Pakt mit dem Teufel”. Unter den 90 palästinensischen Gefangenen, die im Austausch für drei Geiseln entlassen wurden, seien “Mörder mit Blut an den Händen”, die nach ihrer Freilassung wieder morden würden, sagte Prosor am Montag im ZDF-Morgenmagazin.
Dennoch sei das Abkommen “ein guter Anfang” und ein wichtiger Schritt, um die israelischen Kriegsziele zu erreichen, erklärte der Botschafter. Er hoffe, dass der nächste Schritt ein Neuaufbau des Gaza-Streifens sei, dafür müssten aber die Hamas und deren militärische Infrastruktur beseitigt werden. Allerdings warnte Prosor, dass von palästinensischer Seite derzeit wenig auf eine friedliche Zusammenarbeit in Zukunft hindeute. Mit Palästinensern, die die Zwei-Staaten-Lösung nicht akzeptierten, “können wir nicht ins Gespräch kommen”, so Prosor.
Die Zerschlagung der militärischen Infrastruktur der Hamas sei notwendig, um die Sicherheit Israels zu sichern, sagte Prosor mit Blick auf den Terrorangriff am 7. Oktober 2023, der den Gazakrieg ausgelöst hatte. Dabei wurden etwa 1.200 Menschen getötet und rund 250 Geiseln verschleppt. “Dieses Massaker wird nicht wieder vorkommen”, betonte der Botschafter.